Wir wollen Wohnraum schaffen – abseits des Flächenverbrauchs
Wohnraumbedarf decken
Vielleicht haben Sie diese Zahl auch schon mal gehört: 400.000! So viele Wohneinheiten möchte unsere Bundesregierung im Jahr neu schaffen (lassen). Here Ziele, die allein mit Neubauten in Gebietsentwicklungen und Neubauten auf der grünen Wiese kaum erreichbar sein werden. Langwierige Entwicklungs- und Genehmigungsprozesse, steigende Baukosten, steigende Zinsen, eine Gemengelage, die nicht unbedingt Optimismus verbreitet. Die viel zitierte Nachverdichtung trifft auf Bürgerbegehren, die ihre Gebiete entfremdet sehen, dem ausgedienten Einfamilienhaus aus den 1960ern weichen einfallslosen Mehrfamilienhäusern, die wie Fremdkörper in einer gewachsenen Struktur stehen. Dass der Bedarf nach Wohnraum vorhanden ist, da sind wir uns alle einig. Es bedarf allerdings mehr Innovations- und Überzeugungskraft bestehende Möglichkeiten zu heben und zu nutzen ohne weitere Flächen zu versiegeln. Zum einen kann dies in bestehenden Gebäuden durch Umnutzung von Gewerbeflächen oder Ausbau von Bühnen erfolgen. Zum anderen durch Aufstockungen bestehender Gebäude, z.B. Garagen oder Zweckbauten mit Flachdach.
Bestand nutzen
Das hört sich alles einleuchtend an, allerdings bedarf es sich der Realität nicht zu verschließen. Nicht ausgebaute Dachgeschosse finden sich meist in Wohnungseigentümergemeinschaften, d.h. sie befinden sich im Eigentum aller Miteigentümer und sind ggf. teilweise auch Nutzern anteilig zugewiesen. Ein Ausbau und die Nutzung durch einen Dritten bedarf dem Einverständnis der Eigentümergemeinschaft, der Änderung der Teilungserklärung und der baurechtlichen Genehmigungsfähigkeit. Chancen ergeben sich allerdings, sobald eine Dachsanierung ansteht und die Gemeinschaft der Eigentümer möglicherweise sich nicht in der finanziellen Lage sieht die Sanierung zu stemmen. Auch Büro- oder Praxiseinheiten innerhalb einer Wohnungseigentümergemeinschaft einfach in Wohnraum umzubauen kann zu mehr als großen Unmut führen. Auch solche Vorhaben gilt es mit der Hausverwaltung, den Miteigentümern und der Baubehörde abzustimmen – falls es denn überhaupt möglich ist. Finden sich nicht ausgebaute Dachgeschosse in einem zu verkaufenden Mehrfamilienhaus, sagen Sie es mir gerne, hier sind die Hürden wesentlich niedriger.
Innovation und Kreativität fördern
Vorhandener Raum muss sinnvoll und effektiv genutzt werden. Eine naheliegende Lösung liegt darin bereits versiegelte Flächen zu nutzen, vorhandene Garagen oder andere Flachdächer zu beleben und mit bedarfsgerechtem Wohnraum in modularer Bauweise vertikal zu verdichten. Durch die leichte Holzbauweise können bisher ungenutzte Flächen für dringend benötigten Wohnraum genutzt werden. Potentiale sind vorhanden, müssen nur noch identifiziert, gehoben und realisiert werden. Von Politik und Verwaltung müssen im Hinblick auf Bauordnungs- und Bauplanungsrecht Leitlinien und Möglichkeiten geschaffen werden solche Projekte umzusetzen und neuen bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum zu schaffen. Die Reutlinger Wohnbauflächenoffensive 2025 sieht hier explizit schon eine kommunale Unterstützung vor, so sollen Dachausbauten und Aufstockungen im Rahmen von Baugenehmigungen möglich sein, ohne ein zeitaufwendiges Bebauungsplanverfahren durchführen zu müssen.
Und nun meine 5 Tipps wie Sie mir helfen können:
- Kennen Sie Flächen, die sich zum Ausbau oder zur Aufstockung eignen?
- Mehrere Garagen in Reihe?
- Ein eingeschossiges Flachdachgebäude in guter Lage?
- Nicht genutzter Bühnenraum?
- Leerstehendes Gewerbe in einem Wohngebiet?
Wenn Sie noch unsicher sind, ob sich Ihr Fund für mich eignet – sehr gerne stehe ich Ihnen zur Verfügung. Telefon 07121-310024 oder landgraf@landgraf-immo.de.
Wenn Sie jemanden in einer Eigentümergemeinschaft kennen, die gerade ihr Dach sanieren müssen, so senden Sie ihm diesen Artikel doch einfach zu. Gerne unterstütze ich und biete eine Hilfestellung an.
Ihr Immobilienmakler Christoph Landgraf