Makler mit einer berufsbezogenen Berufsausbildung – Exotisch oder einfach vernünftig?

Makler mit einer berufsbezogenen Berufsausbildung – Exotisch oder einfach vernünftig?

Immobilienwirtschaftliche Berufsausbildung – kennen viele Endverbraucher nicht

Um es vorweg zu nehmen: seit meinem Abschluss 2004 an der Hochschule Nürtingen hat sich in der Berufsausbildung der Immobilienwirtschaft einiges getan, die Professionalisierung tut der Branche sehr gut. Viele meiner Kollegen, insbesondere aus meinem Berufsverband IVD, haben eine sehr gute Ausbildung oder Weiterbildung absolviert. Zwischenzeitlich gibt es eine Vielzahl an Bildungsmöglichkeiten im immobilienwirtschaftlichen Bereich.

Mein Vater, Jahrgang 1940, seit über 50 Jahren in der Immobilienbranche aktiv, war klassischer Quereinsteiger: Kaufmännische Ausbildung, dann Handelsvertretet erst im Textilbereich und dann in der Anlagebranche. Von dort war es nicht mehr weit zum Makler und damals noch Bauträger. Nach meinem Abitur meinte er zu mir, ich solle doch jetzt einfach bei ihm anfangen, er bringt mir alles Wichtige bei. Ich habe großes Vertrauen in meinen Vater, habe mich dennoch entschieden, eine fundierte Ausbildung an einer renommierten Hochschule in diesem Bereich zu absolvieren. Und ja, zugegeben möchte man nach der Schule noch etwas von der weiten Welt sehen. Sie werden sich vielleicht fragen, ob Geislingen an der Steige, hier befindet sich die Außenstelle der Hochschule Nürtingen, wirklich der Nabel der Welt ist, aber Sie haben ja schon in dem ein oder andern Blogbeitrag gelesen, dass ich doch sehr heimatverbunden bin.

Deutschland trifft sich in Geislingen

Als ich im Jahr 2000 das Studium der Immobilienwirtschaft begann, war der Studiengang noch sehr jung. Der Lehrbetrieb lief erst vier Semester, es gab also noch keine Absolventen, war aber dennoch bereits etabliert, da es in Nürtingen bereits eine immobilienwirtschaftliche Vertiefungsrichtung gab. Studierende kamen aus allen Ecken nach Geislingen um immobilienwirtschaftliches Wissen aufzusaugen. Alles versprühte noch eine gewisse Aufbruchsstimmung, die Professoren waren jung und engagiert, der Praxisbezug durch Dozenten direkt aus der Immobilienwirtschaft sehr hoch. Mit meinem Professor für Immobilienmarketing, Prof. Dr. Stefan Kippes, bin ich bis heute über mein Ehrenamt beim IVD Süd verbunden.

Im Studium erhielt ich einen umfassenden Überblick über die immobilienwirtschaftlichen Themen und konnte die Grundlagen der Betriebswirtschaft erlernen. Viele Themen sind auch heute noch für meinen beruflichen Alltag wichtig, z.B. Marketing, Immobilienwertermittlung, Bautechnik, Immobilienrecht oder auch die Grundlagen der Psychologie. Einige wenige Fächer, insbesondere im Bereich der gewerblichen Immobilien, waren wichtig und schön zu hören, spielen aber in meinem Tagesgeschäft keine Rolle mehr. Hier empfehle ich bei Bedarf regelmäßig Kollegen, die sich auf dieses Fachgebiet spezialisiert haben.

Theorie und viel Praxis

Während des Studiums waren für die Studierenden, die noch keine Ausbildung zum Kaufmann/Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft absolviert hatten, zwei Praxissemester vorgesehen. Ich hatte mich bewusst für zwei Stationen entschieden, die nicht direkt mit meiner zukünftigen Profession als Makler, aber für meinen beruflichen Werdegang sehr hilfreich sind. Das erste Praktikum absolvierte ich bei der VEMA GmbH in Stuttgart, einem großen Miethausverwalter. Hier konnte ich wichtige Erkenntnisse für die umfassende Dienstleistung von Kapitalanlegern in Immobilieneigentum erlangen, die ich heute noch in unserer Mietverwaltung umsetze. Das zweite Praxissemester absolvierte ich bei der Mengler KG, einem ehemals großen inhabergeführten Bauträger aus Darmstadt, der auch eine Niederlassung in Stuttgart hatte. Ja, hatte, er schuldet mir bis heute mein letztes Praktikantengehalt. Aber auch hier konnte ich viel lernen, nicht nur wie man in unter schwierigen wirtschaftlichen Voraussetzungen unternehmerisch tätig ist, sondern auch tiefe Einblicke in Projektentwicklung und die Bauträgertätigkeit. Dies sollte mir in den kommenden Jahren die Basis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit bei zahlreichen Neubauvertrieben sein.

Mit einigen Kommilitonen pflege ich mein Netzwerk. So hat es mich neulich z.B. besonders gefreut, dass Landgraf Immobilien von einem ehemaligen Mitstudierenden, der ein großes Immobilienportfolio betreut, einen Vermietungsauftrag bekommen hat.    

5 Erkenntnisse meiner immobilienwirtschaftlichen Ausbildung:

  1. Fundierte Kenntnisse im Immobilienbereich sind entscheidend
  2. Praxisbezug und Engagement bringen Vorteile
  3. Eine Ausbildung ist sehr gut, Fortbildung ist wichtig, man lernt nie aus
  4. Man muss nicht alles können, aber wissen, wer helfen kann
  5. Immobilien sind meine Leidenschaft

Wenn Sie noch unsicher sind, ob ein qualifizierter Makler Sie bei Ihrem Kauf oder Verkauf unterstützen soll – sehr gerne bin ich für Sie da. Telefon 07121-310024

Wenn Sie jemanden kennen, der eine Immobilie kaufen oder verkaufen möchte, so senden Sie ihm den Beitrag doch einfach zu.

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Ihr Immobilienmakler Christoph Landgraf